Nein, ich habe bisher mit keiner Person gesprochen, die so reagiert.
Alle, die sich mit dem Thema beschäftigen sind sehr nachdenklich geworden, angesichts der neuen Informationen zum Verlauf und zur geplanten Ausführung.
Es gibt viele Meinungen zu den heutigen Planungen zur Ost- oder Westvariante. Es gibt nur Ost- oder nur West-Befürworter und gleichzeitig nur Ost- oder nur West-Gegner. Oder für beide oder gegen beide Varianten.
Es ist aber erkennbar, dass beide Linienführungen, damals noch gedacht für die Lenkung der Pendlerströme, Mensch und Natur stark beeinträchtigen.
Meine Meinung: Beide Tangenten sind nicht mehr geeignet, den heutigen Anforderungen gerecht zu werden.
NEU: Die Entscheidung für die Westtangente steht unmittelbar bevor. Ich vermute, dass das Vermeiden einer Osttangente schon lange Konsens der Verantwortlichen im Lande Bremen und Niedersachsen ist. Bitte informieren sie sich. Lesen Sie die Beiträge. Sie werden mit neuen Erkenntnissen überarbeitet. Ich bin gegen eine Osttangente, aber nicht um den Preis einer Westtangente auf dieser Linienführung von 1999.
📑 Sie erreichen die Kritiker der lange geplanten Osttangente unter: www.b74nie.de
Achtung, die „website b74neindanke“ ist leider nicht mehr erreichbar. Das ist gerade sehr schade, da sie über viele Jahre den Kampf gegen die Osttangente geführt hat und sehr gute Beiträge über die Verkehrspolitik enthielt, die für beide Varianten gelten.
Der laufende Variantenvergleich und die „Prüfung der Zumutbarkeit“ soll in 2024 abgeschlossen werden. Die Betroffenen sollten jetzt an der Diskussion teilnehmen. Nur jetzt können sie um Ihre Wohnqualität noch mit gute Argumenten kämpfen. Ohne Lärm. ohne Feinstaub, das Wohnen in und mit der Natur sind Werte, die wir uns nicht nehmen lassen sollten.
Das Suchwort im Internet: B74neu. Sie kommen damit sofort zu den Unterlagen des Planungsteams.
📑 Sie erreichen das B74 Projektteam für Ihre Fragen und Hinweise unter: b74ouritterhude@ifok.de
Die Verkehrsprognose 2035 mit jetzt fast doppeltem Verkehrsaufkommen, und hier hauptsächlich LKW-Schwerlastverkehre, stellt neue Herausforderungen an die Planer. Die betroffenen Anwohner sollten die Ergebnisse dieser Planung begleiten und ihre eigene Betroffenheit und die Zumutbarkeit prüfen.
Betroffenheit und Zumutbarkeit hat keinen wirklichen Maßstab! Sie müssen sie einfordern.
Bilden Sie sich eine Meinung!
Ein erkanntes Übel so schnell von Ost nach West zu verlagern, kann nicht in unserem Interesse liegen!
Viele Anwohner in Scharmbeckstotel oder Ritterhude an der heutigen B74, die auf eine Entlastung gehofft hatten, erkennen jetzt, dass auch Sie keine oder nur eine geringe Entlastung bekommen werden. Die heutigen Pendlerströme gehen dann weiter über die alten bekannten Strecken. Ein Teil der geplanten zusätzlichen Schwerlastverkehre wird seinen Weg auch über die alten Strecken suchen.
Sehen Sie sich den Knotenpunkt Lintel südlich OHZ kritisch an. Hier sollen 30.000 Verkehre (!) täglich mit LKW und Sondertransporten „Hafen an Hafen“ zusammengezogen werden. Örtliche Politik und Verwaltung will keine Verantwortung übernehmen. Hier gibt es keine Entlastung, ist aber auch B74alt!
📑 Öffentliche Planungsunterlagen und die Historie zur B74neu (BVWP Bundesverkehrswegeplan 2030 Projekt B74-G10-NI) unter www.strassenbau.niedersachsen.de
https://strassenbau.niedersachsen.de
Heute gibt es aufgrund der kurzen Vorlaufzeit noch keine ausreichende inhaltliche Berichterstattung zur geplanten B74 Westvariante und den Auswirkungen auf Mensch und Natur. Viele Anwohner wissen heute noch immer nicht, dass unter Umweltverträglichkeitsprüfung auch der Mensch, also der Betroffene fällt. Da der Mensch aber das Recht auf Klage im Einzelfall hat, wird er leicht übersehen…
Daher an dieser Stelle eine ergänzende und begleitende Diskussion der eigenen Erfahrungen.
Bernd E. Albrecht, Scharmbeckstotel (100% Betroffenheit)
100% Betroffenheit bedeutet, das mein Grundstück enteignet wird. Aber auch, dass mein Haus schon heute für ca. 6 Jahre und länger unverkäuflich ist. Prüfen Sie Ihre eigene Betroffenheit.
NEU: Eine kleine Gruppe von Betroffenen hat eine erste Rechtsauskunft von einem bekannten Juristen im Verwaltungs- und Straßenbaurecht eingeholt. Ich bitte hier um eine direkte schriftliche Nachfrage unter albrechtbe@aol.com mit Angabe von Namen und Betroffenheit. Gerne berichte ich über das Ergebnis weiter.
Bitte informieren Sie sich über das Bündnis b74nie. Nehmen Sie teil. Informieren Sie sich. Wir Anwohner brauchen an beiden Tangenten in Ost und West eine starke Position in der Öffentlichkeit. Es geht für Mensch und Natur um sehr viel!
Warum wollen örtliche Politik und Verwaltung keine Verantwortung für die Ziele der RROP „regionalen Raumordnungsplanung“ übernehmen?
Es fehlen heute am 15.10.2024 noch alle Angaben und Berechnungen zur Lärmbelastung (Lärmkarten) und Feinstaubbelastung für etwa 1.000 Familien. Weiterhin keine Zahlen zu den Abrisshäusern ( 4, 5 oder 10?) oder den teilweise in Anspruch genommenen Grundstücken mit Wohnbebauung. (20 oder 30 oder mehr?) Wie viele Sackgassen neu? 16 oder 20? Wie viele unzumutbare Wohnsituationen? 50 oder 100? Unlogische Linienführung und großer Umweg. Alles nicht wichtig?
Also heute noch keine zwingenden Gründe gegen eine West-Variante…
Hier eine Pressemittelung:
Anwohner kämpft um sein Haus (Osterholzer Anzeiger vom 25.9.2024)
Scharmbeckstoteler kämpft um sein Haus – Warum Anwohner auch den Landkreis Osterholz bei den Planungen zur B 74 neu in der Pflicht sehen
Landkreis Osterholz. Bernd Albrecht ist sauer auf den Landkreis Osterholz. Der Ruheständler bangt um sein Haus an der Scharmbeckstoteler Straße. Es würde – neben drei bis neun weiteren – der Westvariante einer Ritterhuder Ortsumgehung im Wege stehen, falls die eines Tages realisiert werden sollte. In der Einwohnerfragestunde zur jüngsten Kreistagssitzung forderte Albrecht Politik und Verwaltung dazu auf, sich eingehender mit den Lärm- und Verkehrsprognosen für die betroffenen Anrainer zu befassen. „Warum werden beim Variantenvergleich keine objektiven Kriterien und Werte öffentlich genannt?“, wollte Albrecht wissen und legte nach: „Warum kommt der Landkreis seiner Verantwortung im Rahmen der laufenden Zumutbarkeitsprüfung nicht nach?“ Die Kreisbehörde habe laut eigenem Raumordnungsprogramm doch eigentlich ganz andere Planungsziele, argumentierte der Bürger. Er hat im Frühjahr unter https://b74westtangente.de eine eigene Internet-Präsenz aufgebaut, um seine Argumente zu sammeln und zu veröffentlichen.
Bau- und Planungsdezernent Dominik Vinbruck wollte die Kritik nicht auf dem Landkreis sitzen lassen. „Es handelt sich um ein Verfahren, das bei der Lüneburger Straßenbaubehörde geführt wird“, betonte er. Aus Sicht der Kreisverwaltung liege die Verantwortung für die Abwägung der Güter und Interessen dort. Aus kommunaler Sicht könne man froh und dankbar sein, dass es mit dem Dialogforum heutzutage ein Format gebe, das frühzeitig Einsicht in den Fortgang der Planungen erlaube. „Früher hätte man uns vor vollendete Tatsachen gestellt“, so der Kreisbeamte. Er rate Albrecht dazu, seine Zahlen und Erkenntnisse gegenüber Lüneburg vorzubringen, denn dort liege die Zuständigkeit.
Verantwortung versus Zuständigkeit
„Wir sehen schon eine politische Verantwortung, und die geben wir auch nicht ab“, merkte die Grünen-Fraktionschefin Dörte Gedat kritisch an, sodass ihr Kontrahent von der CDU, Rainer Sekunde, spöttisch einwarf, das sei ja ein „schönes Wechselspiel“ zwischen Grünen und Straßengegnern. Sekunde selbst hat freilich in genau umgekehrter Richtung Anfang 2013 ebenfalls über Bande gespielt. Im Schulterschluss mit der Kreisverwaltung und der IHK Elbe-Weser (früher: IHK Stade) erwirkte er als damaliger Fraktionsvorsitzender eine Resolution für die Umgehungsstraße. Sie wurde seinerzeit mit 34 zu sieben Stimmen vom Kreistag verabschiedet und führte am Ende auch zum Ziel: Anfang 2016 stufte der Bund den Bau einer Ortsumgehung Ritterhude (B 74 neu) in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans hoch.
In Sachen Zuständigkeit schien Vinbrucks Amtsvorgänger und damaliger Chef, Richard Eckermann, auch eine weniger zurückhaltende Auffassung zu vertreten als der heutige Dezernatsleiter: „Die Kreisverwaltung wird das Projekt selbstverständlich auch künftig weiter im Rahmen der Möglichkeiten unterstützen und positiv begleiten“, schrieb Eckermann seinerzeit den Abgeordneten. Die Ostvariante war damals trotz erheblicher Umweltfolgen klar favorisiert, während die Westvariante lange Zeit aus dem Rennen zu sein schien.
Umso mehr ist Bernd Albrecht beunruhigt, dass nun doch noch mal geprüft wird, ob die – mittlerweile üppiger dimensionierte – Ost-Lösung gegenüber der westlichen Trasse tatsächlich auch heute noch überlegen ist. Albrecht warnt: Im Westen würde der Siedlungsbereich durchschnitten und es wären viel mehr Menschen betroffen als es die bisherigen Prognosen besagen. „Ich habe viel zu verlieren“, sagt er. „Anfang 2025 wissen wir mehr.“ Bernhard Komesker