Viele der Verlierer, als Anwohner der zukünftigen Vorzugsvariante B74neu Westtangente, sehen ihr Schicksal noch nicht auf sich zukommen. Der Verlust an Wohnqualität und die hohe Lärmbelastung durch die Erhöhung der Verkehre werden noch nicht als Bedrohung wahrgenommen, da wichtige Unterlagen wir Lärmkarten usw. nicht vorliegen und vielen Anwohnern die eigene Nähe zum Linienverlauf und den großen Bauwerken und Knotenpunkten noch nicht klar ist.
Der Glaube an eine bindende Entscheidung zur Linienführung von 2015 des Bundes, der alle Westtangenten mit wichtigen Argumenten und zwingenden Gründen ausgeschlossen hatte, ist tief in der öffentlichen Diskussion verwurzelt. Dazu kommt der Glaube an einen logischen direkten Anschluss an Bremen. Dies ist leider nicht mehr gültig.
Meine Meinung: Die örtliche Politik und Verwaltung wird keine Verantwortung übernehmen. Sie sieht auch die zwingenden Gründe von 2015 wohl nicht mehr. Die kritischen Themen einer möglichen Westtangente mit Zerschneidung von Siedlungen, Risiko Knotenpunkt Settenbeck, Wirkung von Lärm und Feinstaub, Abriss von Wohnhäusern, Umweg über die A27 und zusätzliche Belastung Ihlpohl, Zerstörung der Landschaft, fehlende Anbindung an Bremen etc. kommen in der Diskussion einfach nicht vor. Oder am Weißen Rieden vor Lesumstotel geht man einfach direkt durch ein als „ruhiges Gebiet“ von RH im Lärmaktionsplan ausgewiesenes Gebiet. Dazu noch eine lange Betonbrücke im Naturschutzgebiet. Aber wen stört es hier im Kreis, wenn doch die Verantwortung in Berlin verortet werden kann.
NEU: Eine kleine Gruppe von Betroffenen hat eine erste Rechtsauskunft von einem bekannten Juristen im Verwaltungs- und Straßenbaurecht eingeholt. Ich bitte hier um eine direkte schriftliche Nachfrage unter albrechtbe@aol.com mit Angabe von Namen und Betroffenheit. Gerne berichte ich über das Ergebnis weiter.
Hier an dieser Stelle noch einmal in Kürze, warum das Risiko an einer Westtangente aufzuwachen, so hoch ist:
Kurzfassung zu unserer Problematik:
Der Übergang von der Osttangente als Vorzugsvariante auf die Westvariante (Unser Problem) ist zweifach und sehr strategisch vorbereitet.
Wenn die Westtangente aus dem Variantenvergleich als Vorzugsvariante hervorgehen sollte, dann folgt eine neue Linienfestlegung vom Bund. Ein neues Raumordnungsverfahren liegt alleinig in der Entscheidung der Raumordnungsbehörde. Es wird wohl kein ROV geben. Also haben wir die eine Westvariante als Vorzugsvariante.
Sollte ein Patt vorliegen, oder sogar die Osttangente in dem Variantenvergleich mit Vorteilen bestätigt werden, dann wird es trotzdem die Westtangente werden, da ein neues Ausnahmeverfahren FFH NATURA2000 die Osttangente nicht erlaubt und damit automatisch die 2. Variante zu nehmen ist, wenn eine da ist. 2015 war sie nicht da, heute ist es die Westtangente!
Dies obwohl das Ausnahmeverfahren FFH NATURA2000 in der Entscheidung von 2015 schon einmal erfolgt ist und alle weiteren Auflagen und Bedingungen nicht Beachtung finden!
Nur die Auflage zur erneuten Überprüfung der Datenlage und zur möglichen Beeinträchtigung FFH NATURA2000 wurde aufgegriffen.
Es läuft nur noch bis Ende 2024 eine Zumutbarkeitsprüfung und ein Variantenvergleich, aber hier nur mit einer zusätzlichen Variante, der Westtangente!
Bitte prüfen Sie Ihre Situation und Ihre Zumutbarkeit. Zeigen Sie aktiv die Grenzen der Zumutbarkeit auf.
Sie erreichen das B74 Projektteam für Ihre Fragen und Einwendungen unter: b74ouritterhude@ifok.de
Außer den Betroffenen sieht heute niemand in der Politik und Verwaltung zwingende Gründe gegen eine West-Variante!
Werden Sie aktiv und kämpfen Sie mit für eine zumutbare Lösung.
Diese Westtangente ist es nicht!
Ein Beispiel zu örtlicher Verantwortung:
Schon heute könnten alle Vorschläge aus den „Lärmaktionsplänen“ in Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck umgesetzt werden. Die Kosten sind vergleichsweise zu den Planungskosten zur B74neu niedrig. Aber man vertröstet auf 2036 mit teilweise falschen Versprechungen und macht Ost-, West- und B74alt-Bürger zu Rivalen…
Jetzt rächen sich die getätigten Entschädigungszahlungen für Bürger an der alten B74. (siehe Unterlagen im Internet zum „Lärmaktionsplan OHZ“)
Lärm und Argumente bleiben…
Klagen als „Einzelklage mit eigenem Gutachter“ stehen dann auch hunderten Familien an der neuen West-Variante ab 2036 bevor, um wenigstes etwas an Wohnqualität zurück zubekommen….
Siehe Bild: Ein Bürger mit einer Meinung an der B74alt! Gut so! Nur wird er mit falschen Versprechungen auf 2036 vertröstet. Ich würde gern mit ihm über unsere spezielle Situation diskutieren.
FFH: Fauna Flora Habitat
NATURA2000: Netz von EU Naturschutzgebieten / Europäisches Gesetz aus Vogelschutz-Richtlinie 2009/147/EG und FFH-Richtlinie 92/43/EWG
Am 20.8.2024 traf sich das Planungsteam das erste Mal mit Mitgliedern des BündnissesB74nie. Man hatte um einen kleinen Kreis gebeten und reiste selber mit 5 Verantwortlichen an. Die Diskussion war sehr gut und lässt auf mehr Verständnis hoffen. Wir warten jetzt auf das Protokoll. (Neu: Liegt vor und ich sende es gern zu) Wir konnten viele Wünsche und Forderungen formulieren. Auch wurde eine Risikoanalyse für den Knotenpunkt Settenbeck/Lintel mit 33.000 Verkehren täglich (fast Verdoppelung zu heute) gefordert. Hauptthema war die Zumutbarkeit an beiden Tangenten für „Mensch und Natur“. Natürlich auch die unsägliche „Verkehrsprognose 2035“. Mit der Hauptforderung sollten alle Entscheidungen zurückgestellt werden, bis alle Fakten, Zahlen und Begründungen öffentlich vorliegen.
PRESSE: Weser Kurier zur Ortsumfahrung Ritterhude
Planer der „B 74 neu“ setzen sich mit Projektgegnern zusammen
Landkreis Osterholz. Die zahlreichen Fragen des Osterholzer Bündnisses „B 74 nie“ zur Planung der „B 74 neu“ haben das Ohr der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erreicht. Mitarbeiter der für die Planung der Ortsumfahrung Ritterhude (B74 neu) zuständigen Behörde mit Sitz in Lüneburg trafen sich nun mit Vertretern des Bündnisses im Ritterhuder Hamme-Forum, um über das Projekt zu informieren und mit den Bündnis-Mitgliedern darüber zu diskutieren. Das teilt die Behörde in einer Pressemitteilung mit, und auch die Initiative nimmt Stellung zur jüngsten Unterredung.
Das Bündnis verfolgt das erklärte Ziel, sowohl die bislang favorisierte Ost-Variante, die durch die Hammeniederung führen würde, als auch die alternativ erarbeitete West-Variante, welche vorhandene Siedlungen durchschneiden würde, zu verhindern. In einer Pressemitteilung begründen die Mitglieder der Initiative ihre Ablehnung damit, dass sie „große Zweifel an der Verkehrsprognose 2035 und den Zielen der Raumordnung“ hegten, die der „B 74 neu“-Planung zugrunde liegen.
Daher könne auch nicht erwartet werden, dass die öffentlichen Diskussionen nach dem Treffen mit den Lüneburgern beendet seien. Im Gegenteil: „Ein intensiver Austausch zu den strittigen Themen um die zusätzliche Belastung von Mensch und Natur ist vorgesehen“, erklärt Bündnismitglied Bernd Albrecht. Denn Aspekte wie Zumutbarkeit, Lärmbelastung, Zersiedelung, Zerschneidung von Wegen, Abriss von Wohnhäusern und die starke Verschlechterung der Wohnsituation – insbesondere mit Blick auf die West-Variante – seien planerisch noch nicht abgewogen. Solange dies nicht geschehen sei, dürfe keine Vorzugsvariante festgelegt werden, fordert Albrecht.
Mit dem Treffen wollte das Lüneburger Projektteam die Kritiker nicht nur über den Sachstand informieren. Es habe auch die Möglichkeit zu weiteren Fragen und Anregungen geben wollen, teilen die Planer mit. „Für uns ist es wichtig, die Themen der Menschen anzuhören, die von der Ortsumfahrung unmittelbar betroffen sind beziehungsweise sich intensiv mit der ,B 74 neu‘ auseinandersetzen“, so Projektleiterin Annette Padberg. Allerdings könnten sie dabei nur über den aktuellen Planungsstand informieren. Welcher Variante die Planer in Lüneburg aufgrund ihrer Untersuchungen schließlich den Vorzug geben werden, will das Landesamt Anfang 2025 öffentlich bekannt geben.
Ausgewählte Inhalte der Begegnung sowie vorausgegangene Fragen des Bündnisses „B 74 nie“ zu der Straßenplanung sollen Padberg zufolge in den Fragen-Antwort-Katalog der Landesbehörde einfließen. Dieser ist im Internet unter der Adresse http://www.strassenbau.niedersachsen.de/b74/ zu finden.
Ein weiteres Treffen habe es mit Vertretern des Osterholzer Landvolkes gegeben, berichtet Anica Ebeling, Pressesprecherin der Landesbehörde in Lüneburg. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Landwirte sowohl während der Bauphase als auch nach Fertigstellung der „B 74 neu“ ihre Flächen erreichen können. Weitere Fragen hätten die Sicherheit der Deiche und die Planung von Wirtschaftswegen betroffen. Über den Ausgang des Gesprächs und zu Einzelheiten des Treffens mit den Projektgegnern teilt die Behörde nichts mit.
Brigitte Lange
Anwohner kämpft um sein Haus Osterholzer Anzeiger vom 25.9.2024
Scharmbeckstoteler kämpft um sein Haus
Warum Anwohner auch den Landkreis Osterholz bei den Planungen zur B 74 neu in der Pflicht sehen
Landkreis Osterholz. Bernd Albrecht ist sauer auf den Landkreis Osterholz. Der Ruheständler bangt um sein Haus an der Scharmbeckstoteler Straße. Es würde – neben drei bis neun weiteren – der Westvariante einer Ritterhuder Ortsumgehung im Wege stehen, falls die eines Tages realisiert werden sollte. In der Einwohnerfragestunde zur jüngsten Kreistagssitzung forderte Albrecht Politik und Verwaltung dazu auf, sich eingehender mit den Lärm- und Verkehrsprognosen für die betroffenen Anrainer zu befassen. „Warum werden beim Variantenvergleich keine objektiven Kriterien und Werte öffentlich genannt?“, wollte Albrecht wissen und legte nach: „Warum kommt der Landkreis seiner Verantwortung im Rahmen der laufenden Zumutbarkeitsprüfung nicht nach?“ Die Kreisbehörde habe laut eigenem Raumordnungsprogramm doch eigentlich ganz andere Planungsziele, argumentierte der Bürger. Er hat im Frühjahr unter https://b74westtangente.de eine eigene Internet-Präsenz aufgebaut, um seine Argumente zu sammeln und zu veröffentlichen.
Bau- und Planungsdezernent Dominik Vinbruck wollte die Kritik nicht auf dem Landkreis sitzen lassen. „Es handelt sich um ein Verfahren, das bei der Lüneburger Straßenbaubehörde geführt wird“, betonte er. Aus Sicht der Kreisverwaltung liege die Verantwortung für die Abwägung der Güter und Interessen dort. Aus kommunaler Sicht könne man froh und dankbar sein, dass es mit dem Dialogforum heutzutage ein Format gebe, das frühzeitig Einsicht in den Fortgang der Planungen erlaube. „Früher hätte man uns vor vollendete Tatsachen gestellt“, so der Kreisbeamte. Er rate Albrecht dazu, seine Zahlen und Erkenntnisse gegenüber Lüneburg vorzubringen, denn dort liege die Zuständigkeit.
Verantwortung versus Zuständigkeit
„Wir sehen schon eine politische Verantwortung, und die geben wir auch nicht ab“, merkte die Grünen-Fraktionschefin Dörte Gedat kritisch an, sodass ihr Kontrahent von der CDU, Rainer Sekunde, spöttisch einwarf, das sei ja ein „schönes Wechselspiel“ zwischen Grünen und Straßengegnern. Sekunde selbst hat freilich in genau umgekehrter Richtung Anfang 2013 ebenfalls über Bande gespielt. Im Schulterschluss mit der Kreisverwaltung und der IHK Elbe-Weser (früher: IHK Stade) erwirkte er als damaliger Fraktionsvorsitzender eine Resolution für die Umgehungsstraße. Sie wurde seinerzeit mit 34 zu sieben Stimmen vom Kreistag verabschiedet und führte am Ende auch zum Ziel: Anfang 2016 stufte der Bund den Bau einer Ortsumgehung Ritterhude (B 74 neu) in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans hoch.
In Sachen Zuständigkeit schien Vinbrucks Amtsvorgänger und damaliger Chef, Richard Eckermann, auch eine weniger zurückhaltende Auffassung zu vertreten als der heutige Dezernatsleiter: „Die Kreisverwaltung wird das Projekt selbstverständlich auch künftig weiter im Rahmen der Möglichkeiten unterstützen und positiv begleiten“, schrieb Eckermann seinerzeit den Abgeordneten. Die Ostvariante war damals trotz erheblicher Umweltfolgen klar favorisiert, während die Westvariante lange Zeit aus dem Rennen zu sein schien.
Umso mehr ist Bernd Albrecht beunruhigt, dass nun doch noch mal geprüft wird, ob die – mittlerweile üppiger dimensionierte – Ost-Lösung gegenüber der westlichen Trasse tatsächlich auch heute noch überlegen ist. Albrecht warnt: Im Westen würde der Siedlungsbereich durchschnitten und es wären viel mehr Menschen betroffen als es die bisherigen Prognosen besagen. „Ich habe viel zu verlieren“, sagt er. „Anfang 2025 wissen wir mehr.“ Bernhard Komesker
Hallo! Ich gebe das hier gern wieder. Sie haben ein Haus in der Nähe der West-Variante geplant und gebaut. Sie haben die mündliche Antwort wie viele bekommen, dass nur eine Ost-Variante möglich ist. Wer also vor Jahren angefragt hatte, ob der Bau der Westtangente doch noch kommen könnte, hat heute PP. Also persönliches Pech. A: Eine mündliche Antwort einer Behörde ist nicht wert. (Das gilt auch für die Aussage, investieren sie ruhig in ein Haus, dass abgerissen werden könnte! Achtung Falle „Verkehrswert“!) B: Eine schriftliche (belastbar) hat niemand bekommen! C: Hier wird seit Jahren von den Verantwortlichen keine reine Umgehungsstraße mehr gewollt! Wir haben es nur nicht gemerkt!