16/06/2024

Die Entscheidung für eine B74neu Westtangente kommt gefährlich schnell näher

Was noch Anfang 2024 unter harmlosen Beschreibungen wie „wir müssen nur die Alternativlosigkeit der Osttangente bestätigen“ oder unter „Zumutbarkeitsprüfung“ an die Öffentlichkeit heran gebracht wurde, beinhaltet wohl weit mehr.

Noch einmal an dieser Stelle: Ich bin gegen die Linienführung der Osttangente und halte auch diese Maßnahme für falsch. Aber ich bin dagegen, dass dadurch eine Westtangente zementiert wird!

Hier eins von vielen Beispielen, die in der Presse gebracht wurden. Diese Meinung wurde noch bis Anfang 2024 verbreitet.

Wer waren denn hier die Beobachter?

Ich danke aber der Presse, da ein guter komplexer Artikel im Januar 2024 neue Argumentationen offenlegte und einige wenige Bürger aufmerksam machte. Auch mich. Aber weiterhin wurde auf breiter Front weiter verharmlost.

Meine Meinung: Alles deutet darauf hin, dass schon heute für die wirklich Informierten die Osttangente tot ist und nur noch Begründungen für die Westtangente ausgearbeitet werden. Auch der Begriff „Alternativenprüfung“ bei nur einer Alternative, die heutige Westtangente, entpuppt sie sich als Trojanisches Pferd. Bei weiteren Varianten in einer Variantenprüfung, wäre die Westtangente sofort ausgeschieden, da sie Siedlungsgebiete durchschneidet. Jetzt darf das die eine Alternative?

Dieser Beitrag soll im Weiteren folgende Themen behandeln:

  1. Wie konnte eine gesetzlich ausgeschlossene Westtangente nach einem abgeschlossen Variantenvergleich erneut in das Verfahren genommen werden?
  2. Warum wurde die logische Linienführung zum neuen Wesertunnel nicht weiter verfolgt?
  3. Wann und wie erfolgten die für die Osttangente notwendigen Verhandlungen mit Bremen? Hat Bremen die Baulast auf sein Gebiet akzeptiert? Hätten hier nicht beide Länder Widerspruch einlegen müssen, wenn eine Osttangente nicht mehr möglich ist?
  4. Warum haben Vorgaben und Ziele, wie fließender Verkehr, keine Querungen, 100 km/h oder 80 km/h für LKWs, keine Bedarfsampeln, keine Trecker, keine Kreuzungen zu monströsen Knotenpunkten bei der Ost-Tangente geführt?
  5. Warum wurden beim „Knotenpunkt Settenbeck-Lintel“ der West-Tangente doch wieder zwei Lichtanlagen (Ampel-Anlagen) eingesetzt. Siehe Ost-Tangente an gleicher Stelle mit 2 riesigen Kreisverkehr Anlagen. Ist das für den Kostenvergleich fair?
  6. Was bedeuten große und kleine Knotenpunkte für den Vergleich bei den Kosten und beim Schutz von Mensch und Natur? Wurde hier nicht im Variantenvergleich das Ergebnis schon vorbestimmt?
  7. Was können wir später noch tun, wenn bei einer Vorzugsvariante Westtangente im weiteren Planungsverlauf aus Kostengründen und weil es heutige Praxis im Straßenbau ist, doch wieder Querungen, flexible Lichtanlagen, Kreisverkehre und Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Schallschutz kommen? Oder man stellt 2028 doch noch fest, dass der teilweise 3-spurige Ausbau nicht mehr benötigt wird. Oder die Bedarfsprognose 2035 falsch war. Dann wird sich keiner mehr an den Variantenvergleich aus 2024 erinnern…
  8. Warum werden unter 5% einer Wegstrecke zur Schnellstraße, wenn ab Lintel auf 95% der Wegstrecke dann Trecker , Ampeln und Kreisverkehre warten?
  9. Was bedeutet die Entscheidung für eine zumutbare Westtangente für die Anwohner längs und auf der Linienführung? Warum gibt es immer noch keine Zumutbarkeitsanalyse?
  10. Warum kann ein Dialogforum, dass nur für die Osttangente eingesetzt wurde, eine Zumutbarkeitsprüfung für die Westtangente durchführen! Warum ist die hohe Kritikfähigkeit, die die Planungsprozesse zur Osttangente kritisch begleitet hat, so ruhig bei den Planungen zur Westtangente?
  11. Warum können und wollen gesellschaftspolitische Kräfte ein Problem nur von Ost nach West verlagern?
  12. Warum sprechen die Argumente gegen die Osttangente jetzt nicht auch gegen die Westtangente?
  13. Warum kann hier ein kleiner Wimpernschlag im Variantenvergleich zur Westtangente führen, obwohl die grundsätzliche Problematik beider Linienführungen im Vordergrund stehen sollten?
  14. Warum wurde in einem Infobrief zur B74neu noch von der Untersuchung ganz neuer unbekannter Varianten gesprochen? Wer hat dann abgekürzt auf die eine Westtangente, die unter Ausblendung von Lärm, Umweg, Zersiedelung usw. gegen die Osttangente antreten muss?
  15. Warum sind die Bewohner längs der Westtangente weiterhin so uninformiert und entspannt?
  16. Warum sind wir so spät in den laufenden politischen Willensbildungsprozess weg von der Osttangente hin zur Westtangente eingestiegen?

Fortsetzung folgt…

Sie erreichen das B74 Projektteam für Ihre Fragen und Hinweise unter: b74ouritterhude@ifok.de

Meine Meinung: Auch wenn zu einem späteren Zeitpunkt die Dringlichkeit gestrichen wird, was zu hoffen ist, wird ein Damokles Schwert bis in die ewige Zukunft über den Grundstücken längs der Linienführung hängen. Das wäre wie eine eingetragene „Baulast“.

Achtung: Es ist keine richtiger BLOG mehr. Die Seiten werden mit euren Beiträgen ergänzt und wir haben starre Seiten mit Kommentarfunktion.

Hier hätten schon Informationen von den Wisssenden an die Bürger kommen müssen, dass etwas anläuft. Aber alle Amtsträger blieben jahrelang sehr schweigsam. Wer hat jetzt die schnelle Entscheidung für die eine Westtangente getroffen, wo doch so viele bisher nicht in Erwägung gezogene Trassenführungen noch vorlagen? Wer hat den schnellen Übergang von Ost nach West entschieden und eingeleitet? Bitte weitere Hinweise.

Danke für das Interesse bis hier. Fortsetzung folgt, wenn die Fragen beantwortet werden….

7 Comments

  • Noch einmal hier: Keiner außer mir sieht die Einträge oder Kommentare die Ihr hier macht. Ich freue mich auf weitere Hinweise in der Sache. Ich habe auch Hinweise zu Rechtschreibfehlern erhalten. Auch Nachfragen zu Begriffen.

  • Das Schreiben vom 24.7.2015 als Erlass und Weisung von Berlin an Niedersachsen ist vielen Bürgern bekannt. Es enthält sowohl die Weisung die Alternativlosigkeit (1) zu prüfen, den vorgegebenen Anschluss an Bremen einzuleiten (2), die Aussage, dass Ausnahmeprüfung zum Naturschutzgebiet erfolgt ist (3), keine Westvariante ist erlaubt (4)!
    Bitte das Schreiben selber lesen. Warum wir trotzdem heute kur vor einer Westtangente stehen, kann ich nicht wirklich erklären. Die Hintertür war im Erlass von 2015 eingebaut. Und jetzt wird sie genutzt! Gnadenlos!

  • Ja, meine (unsere) Seite ist frei zugänglich auch für die Befürworter der Westtangente. Ich will den offenen Austausch. Dieses Thema ist nicht mehr diskutierbar in 10 Minuten im Werkstattgespräch. Ich (wir) möchten Antworten auf die vielen offenen Fragen. Wird es noch Antworten geben?

  • Hallo, gib es längs der Westtangente eine Fachmann im Verwaltungsrecht? Oder einen Rechtsanwalt? Wir brauchen eine langen Atem, aber auch Fachwissen. Wenn die „Aktionsgruppe Westtangente“ ca. 200 bis 300 interessierte Anwohner hätte, dann könnten wir etwas auf die Beine bringen. Stark betroffen sind etwa 1.000 Familien, die weiter ruhig und naturnah leben wollen. Ich will nicht bis 2029 oder später warten…

  • Hallo, bitte den Beitrag „Bauwerke … ansehen. Es sind jetzt alle Knotenpunkte und Bauwerke enthalten. Auch erkennbar wo es 3 spurig wird. Wo wird das Wohnen unzumutbar? Welche Häuser müssen abgerissen werden? Welche Grundstücke können längs der Westtangente jetzt nur schwer und mit Abschlägen verkauft werden.
    Wir brauchen diese Hinweise, um die nächsten Schritte vorzubereiten.

  • Achtung: Viele Kritiker hier sind nicht gegen Straßenbau. Aber gegen diese Art von Variantenvergleich auf einer 30 Jahre alten Linienführung. Auch gegen eine ungeprüfte Verkehrsprognose 2035.

  • Hallo! Der Weg zur Westtangente ist gut geplant. Nur eine einzige postulierte „Westvariante“ ohne Berücksichtigung der damaligen Ausschlussgründe, dazu geringere Kosten, viele „Pluspunkte“ usw., keine Natura 2000 Ausnahmegenehmigung wird mehr erteilt, da ja eine zumutbare Variante vorliegt, keine zwingenden Gründe des öffentlichen Interesses usw.. Die Betroffenen der Westtangente sollte endlich wach werden. VLG Bernd Albrecht 0173 5191996

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